Hyperthermie Behandlung in Stuttgart
Als begleitende Therapie zu schulmedizinischen Verfahren bei Tumorerkrankungen hat sich die sogenannte Hyperthermie (griech.: Überwärmung) bewährt. Wir bieten diese alternative Krebstherapie in unserer Praxis in Stuttgart an. Das Verfahren ist geeignet in der Tumorbehandlung von besonders großen oder auch inoperablen Tumoren.
Die Durchführung wendet sich entsprechend vor allem an Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung und erfolgt in der Regel parallel zu einer Chemotherapie oder einer Strahlentherapie. Wir führen die Behandlung ambulant durch. Die Dauer der Therapie in unseren Räumlichkeiten in Stuttgart liegt bei etwa 60 Minuten.
Grundverständnis des Verfahrens
Bei der Hyperthermie-Anwendung findet eine gezielte Überwärmung des Körpers oder einer Körperregion statt. In Kombination mit einer chemotherapeutischen Behandlung oder auch einer Bestrahlung verspricht sich die Medizin eine Intensivierung der Therapie und eine Verstärkung der Wirkung in ihrer Gesamtheit.
Die Ursprünge liegen in den Erfahrungen, die Ärzte in früherer Zeit mit einem künstlich induzierten Fieber hatten. Sie sorgten mit chemischen Stoffen oder auch Bakterien dafür, dass die Körpertemperatur ansteigt. Die Regulierung der Temperatur hat sich dabei jedoch als problematisch erwiesen, sodass Experimente mit künstlichem Fieber heute kaum noch durchgeführt werden. Hyperthermie-Verfahren hingegen haben sich stattdessen als deutlich schonender dargestellt und erfüllen einen vergleichbaren Zweck.
Wärme durch elektromagnetische Wellen
Das Verfahren funktioniert über elektromagnetische Wellen, die gezielt und präzise in der Lage sind, die Temperatur des Körpers auf ein gewünschtes Maß zu steigern. Bei den elektromagnetischen Wellen handelt es sich beispielsweise um Ultraschall oder auch Radiowellen sowie Mikrowellen. Die Wärme kann auch von innen zugeführt werden über das Spülen eines Organs mit warmer Flüssigkeit, häufig auch einer Wirkstofflösung im Rahmen der Chemotherapie.
Entgegen der häufigen Annahme hat die Wärmetherapie nicht das Ziel, bestehende Krebszellen durch die Hitzeeinwirkung zu minimieren oder abzutöten. Dazu wäre eine weitaus höhere Temperatur erforderlich als in der Umsetzung zulässig, ohne den Körper nachhaltig zu schädigen. Vielmehr werden Tumorzellen durch die gezielte Wärme sensibler für die Wirkstoffe der begleitenden Therapien. Das Tumorgewebe wird besser durchblutet, was für die Aufnahme der Medikamente oder auch Strahlen ein deutlicher Vorteil ist.
Vier Verfahren der Wärmetherapie
Die Hyperthermie Behandlung arbeitet mit einer gezielten Wärmeanwendung, deren Temperatur sich normalerweise im Bereich von 40 bis 43 Grad Celsius bewegt. Bei der Therapie werden drei unterschiedliche Verfahren voneinander unterschieden.
1) Lokale AnwendungDas Körpergewebe wird an einer lokal begrenzten Stelle erwärmt. Dabei kommen spezielle Sonden zu Einsatz, die nadelförmig konzipiert sind und mit elektromagnetischen Wellen arbeiten. Die lokale Therapie eignet sich besonders gut für Krebsarten, die weitgehend oberflächlich positioniert sind, beispielsweise Brustkrebs. Auch für Metastasen, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, ist das lokale Verfahren geeignet.
2) Regionale AnwendungDie Funktionsweise ist bei einer regionalen Behandlung grundsätzlich vergleichbar mit der lokalen Therapie. Hier ist jedoch ein Erreichen von Tumoren möglich, die deutlich tiefer im Körper liegen, so zum Beispiel bei Darmkrebs.
3) Ganzkörper AnwendungEine Behandlung, die den gesamten Körper umfasst wird ebenfalls mit Sonden durchgeführt. Das Gewebe wird auf etwa 42 Grad Celsius erwärmt.
4) Nano-TherapieHierbei erfolgt eine Injektion von eisenoxidhaltigen Nanopartikeln in den Tumor. Der Aufbau eines elektromagnetischen Feldes von außen ermöglicht eine Magnetisierung der Partikel. Die dabei entstehende Wärme lässt sich auf eine deutlich höhere Temperatur regulieren. Eine maximale Erwärmung des Tumors auf 70 Grad Celsius ist möglich ohne Schädigung des umliegenden Gewebes.
Die Nano-Therapie ist noch relativ neu, gilt als weitgehend nebenwirkungsfrei und wird derzeit vor allem bei Glioblastomen (aggressiver Gehirntumor), Prostata- sowie Speiseröhrenkrebs angewendet.
Wirksamkeit der Hyperthermie
Die Studienlage zur Wirksamkeit des Verfahrens ist noch gering. Es gibt erste Studien, die das Schrumpfen von Tumoren durch die Hyperthermie Behandlung belegen. Auch ein Wachstumsstopp wird teilweise festgestellt. Dies ist jedoch nicht automatisch mit einer Heilung zu assoziieren, da es im fortgeschrittenen Krankheitsstadium dennoch zu Metastasen in anderen Bereichen des Körpers kam.
Weiterhin gibt es vielversprechende einzelne Beispiele, in denen die Wärmebehandlung in Kombination mit einer schulmedizinischen Behandlung zu einer Genesung von Patienten führte. Über die Langfristigkeit und die genaue Wirkweise dieser positiven Effekte sind jedoch noch weitere Studien erforderlich.
Risiken der Hyperthermie Behandlung
Grundsätzlich gilt das Verfahren als ausgesprochen gut verträglich und äußerst nebenwirkungsarm. In einzelnen Fällen können lokale Überwärmungen oder minimale reversible Verbrennungen vorkommen, die jedoch keine nachhaltigen Folgen haben.
Nennenswerte Risiken sind üblicherweise nur gegeben, wenn Patienten Implantate aus Metall im Körper tragen. In dem Fall besteht die Möglichkeit einer Verbrennung in diesem Bereich. Liegen Tumor und Implantat jedoch weit genug auseinander besteht meist keine Einschränkung.
Auch Patienten, die mit einem Herzschrittmacher versorgt sind, können unter Umständen Probleme aufgrund der elektromagnetischen Wellen des Hyperthermie-Gerätes bekommen.